Kräuter anpflanzen
– Was Du dabei beachten solltest –
Kräuter sollten in keinem Garten und auch auf keinem Balkon fehlen. Denn sie sind gut für die Natur und gut für die Gesundheit, und die meisten davon noch leicht anzupflanzen und pflegeleicht. Erfahre nun, was Du beim Anpflanzen von Kräutern beachten solltest.
Bevor Du mit dem Pflanzenkauf oder der Aussaat anfängst, solltest Du Dir wie immer einen Pflanzplan machen. Denn auch bei Kräutern gibt es gute und schlechte Beetnachbarn bzw. Pflanzen, die gerne alleine stehen und natürlich solltest Du nur Kräuter anpflanzen, die Du auch selbst gerne in der Küche oder als Heilkraut in Tees und Salben verwendest.
In meinem Garten gibt es ein Hochbeet mit mehrjährigen Kräutern, einen Balkonkasten mit Küchenkräutern und mehrere Mischkulturbeete, wo Kräuter mit Gemüsepflanzen kombiniert werden.
Einjährige und mehrjährige Kräuter
Die Unterscheidung in einjährige und mehrjährige Kräuter macht Sinn, denn die mehrjährigen Kräuter sind weitestgehend winterhart und einmal gepflanzt, machen sie kaum noch Arbeit, sondern säen sich sogar selbst wieder aus. Einjährige Kräuter wollen jedoch jedes Jahr wieder aufs Neue gepflanzt oder gesät werden. Allein schon aus diesem Grund macht es oft keinen Sinn, diese beiden Kräuterarten zu mischen.
Bei den einjährigen Kräutern haben sich bei mir folgende Kombinationen bewährt:
- Basilikum mit Rosmarin
- Dill, Kresse, Majoran, Petersilie, Kerbel
- Schnittlauch, Kamille
Aber gerade bei den einjährigen Kräutern pflanze ich sie häufig zu Gemüsepflanzen.
So dient mir Basilikum oft als Unterbepflanzung für die Freilandtomaten. Dill wird direkt ins Gurkenbeet gepflanzt und Schnittlauch findet sich oft mit Petersilie bei den Salaten wieder. Ich weiß zwar nicht, ob das wissenschaftlich belegt ist, aber ich habe so die Theorie, dass Pflanzen, die besonders gut zusammen schmecken, auch oft gute Beet-Nachbarn sind.
In meinem Kräuterhochbeet finden sich
- Weinkraut
- Salbei
- Minze
- Oregano
- Brennnessel
Aber auch folgende Mischkulturen von mehrjährigen Kräutern gehen gut:
- Salbei, Schnittlauch, Estragon, Thymian
- Bohnenkraut, Oregano, Salbei
- Thymian, Fenchel, Estragon, Bohnenkraut
- Schnittlauch, Dill, Bohnenkraut, Kamille
Wer gerne eine Übersicht über gute Beet-Nachbarn haben möchte, hier eine Tabelle.
Warum auf die richtige Beet-Nachbarschaft geachtet werden sollte?
Passen die Kräuter zusammen, ergänzen sich die Wurzelausscheidungen. Das führt dazu, dass sie sich gegenseitig vor Krankheiten schützen. Lockt eine Pflanze Nützlinge an, vertilgen diese die Schädlinge am Nachbarn. Zudem trägt die sinnvolle Mischkultur zum Schutz vor Bodenmüdigkeit bei. Pflanzen Sie hingegen Kräuter in enger Gemeinschaft, die einander nicht zugetan sind, hemmen diese sich gegenseitig im Wachstum. Schlimmstenfalls übernimmt eine Pflanze die dominierende Rolle und unterdrückt den Beet-Nachbarn, bis dieser aufgibt.
Sonne oder Halbschatten?
Weiß man nun, welche Kräuter man anbauen möchte und welche besonders gut harmonieren, dann gilt es noch den richtigen Standort zu wählen. Wie bei allen Pflanzen gibt es auch hier welche, die soviel Sonne als möglich benötigen, während andere sich auch mit dem Halbschatten zu Frieden geben.
Während mediterrane Kräuter weitestgehend die Sonne bevorzugen, kommen folgende Pflanzen auch mit Halbschatten zurecht:
- Brunnenkresse
- Dill
- Petersilie
- Fenchel
- Estragon
- Schnittlauch,
- Pfefferminze
- Zitronenmelisse und Kamille.
Substrat
Hat man nun den geeigneten Standort, die richtigen Beet- Nachbarn gefunden, gilt es noch die Bodenbeschaffenheit zu beachten.
Das Non-plus-ultra-Substrat für Kräuter gibt es nicht. Vielmehr richtet sich die präzise Zusammensetzung nach den recht unterschiedlichen Ansprüchen. So gedeihen mediterrane Kräuter, wie Lavendel, Basilikum oder Oregano besonders gut in sandig-trockenem Erdreich, während Estragon die Wurzeln lieber in frisch-feuchtem Substrat ausstreckt. Für alle Arten gleichermaßen gilt hingegen die Tatsache, dass sie im mageren Boden ein sehr viel intensiveres Aroma entwickeln. Daraus folgt, dass im Kübel handelsübliche, vor gedüngte Blumenerde ungeeignet ist. Die folgenden Pflanzerden kommen den Basisanforderungen aller Kräuter entgegen:
- Im Kübel ein Mix aus Lehm, Sand und Kompost zu gleichen Teilen
- Alternativ spezielle Bio-Kräutererde aus dem Fachhandel
- Im Beet humose, gut durchlässige Gartenerde mit normalem Nährstoffgehalt
- Abgestimmt auf die Kräuterart, angereichert mit Sand, Kalkschotter, Kompost oder Hornspänen.
Richtiger Pflanzzeitpunkt
In meinen Augen ist der richtige Zeitpunkt genau jetzt, im Mai. Die Eisheiligen sind vorbei, sodass auch frostempfindliche Kräuter wie Basilikum und Zitronenverbene gut gedeihen, Kräuter wie Thymian, Salbei und Bohnenkraut, die zwar mehrjährig sind, aber viel Zeit zum Einwachsen benötigen, haben jetzt die Möglichkeit, bis zum Herbst gute Wurzeln auszubilden und Pflanzen wie Petersilie und Dill, die ich direkt aussäe, haben die optimalen Keimtemperaturen. Ein weiterer Vorteil ist, dass auch die Gemüsepflanzen schon im Beet stehen, sodass die ideale Mischkultur gewählt werden kann. Prinzipiell kannst Du Kräuter aber vom Frühjahr bis in den Herbst pflanzen.
Ich wünsche Dir nun ganz viel Spaß mit Deinen Kräutern und trau Dich einfach zu experimentieren!
Warum Du jetzt zum Selbstversorger werden solltest, liest Du hier.
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