Gartenplanung für den Gemüsegarten

Wie jedes neue Jahr, habe ich auch dieses Jahr mit einem festen Ritual gestartet. Ich habe meine Gartenplanung für den Gemüsegarten angefertigt.

Warum überhaupt eine Planung machen?

Viele fragen sich vielleicht warum man sich überhaupt die Mühe einer Planung machen sollte und nicht einfach das pflanzt worauf man gerade Lust hat, bis jedes Beet belegt ist.

Zunächst einmal gehe ich davon aus, dass auch Euer Platz für den Nutzgarten begrenzt ist und Ihr möglichst viel Ertrag aus Eurer Fläche herausholen wollt. Auch möchtet Ihr sicher den Gemüsegarten über mehrere Jahre nutzen.

Für einen hohen Ertrag und eine gute Bodenqualität sind bestimmte Parameter zu bedenken: Der Lichtbedarf der Pflanzen, die Fruchtfolge, die richtigen Beetnachbarn (Mischkultur), der Nährstoffbedarf der Pflanzen etc., der Schattenwurf der großen Pflanzen, geeignete Vor-und Nachkulturen…

Bewährt hat sich dabei vor allem die Vierfelderwirtschaft, wobei mit ein paar Tricks auch eine Dreifelderwirtschaft funktionieren kann.

Wie gehe ich bei der Planung vor?

1. Beete aufzeichnen

Zunächst zeichne ich alle meine Beete und Hochbeete , sowie das Gewächshaus auf. Ich gliedere dabei in Sektoren und verwende für jeden Sektor ein eigenes Blatt. Dann kopiere ich mir diesen Plan 3 mal, sodass ich insgesamt 4 Pläne habe, die ich mit Winter, Frühjahr, Sommer und Herbst beschrifte. Wobei Winter bei mir Nov-Januar ist, Frühjahr Februar-April, Sommer Mai-Juli und Herbst August-Oktober.

2. Wunschliste erstellen

Danach erstelle ich eine Wunschliste mit Obst und Gemüse, was ich auf jeden Fall anbauen möchte. Dabei orientierst Du Dich am Besten daran, was Du und Deine Familie gerne esst. Es bringt nichts wenn Du beispielsweise Zucchini anbaust, weil die einfach und ertragreich sind und keiner möchte sie essen. Bei mir ist die Liste oft so lang, dass ich priorisieren muss. Dabei helfen mir zwei Überlegungen: Was bringt viel Ertrag? Was kostet im Handel in Bio-Qualität besonders viel? Oder was ist schwer erhältlich? Es gibt beispielsweise Tomatensorten, die Du kaum im Handel bekommst… am Ende der Liste stehen unter der Überschrift “ wenn noch Platz ist“ die weniger wichtigen Kulturen

3. Pflanzliste ordnen

Danach ordne ich meine Liste in Stark, Mittel und Schwachzehrer und bilde sinnvolle Mischkulturen und schreibe auf, was auch als Vor-und Nachkultur angebaut werden kann. Danach schaue ich mir meine Pläne vom letzten Jahr an, um zu überprüfen, dass ich keine Kulturen vergessen habe und wo im Jahr zuvor die Stark-, Mittel und Schwachzehrer gestanden haben. Einen guten Überblick, wann was pflanzbar ist erhaltet ihr hier.

4. Hauptanbauplan Mai-Juli entwerfen

Danach lege ich fest, in welches Beet, welche Kultur für die Hauptanbauzeit Mai-Juli kommt.

5. Nachkulturplan ab August

Anschließend schaue ich, in welchen Beet wann eine Nachkultur möglich ist und zeichne sie in den „Herbstplan“ ein. Wo noch Kulturen aus der Hauptanbauzeit stehen, weil sie beispielsweise eine lange Kultur haben, wie zum Beispiel Rosenkohl, übernehme ich diese in den „Herbstplan“

6. Vorkulturplan Februar-April

Jetzt gestalte ich den Vorkulturplan, der meist Salate, Radieschen, schnelle Möhren, frühe Kohlrabi und dicke Bohnen enthält, die ich im Idealfall spätestens Mitte Mai abernten kann.

7. Winterkulturplan November-Januar

Zum Schluss überlege ich wann vom Herbstanbauplan die Ernten sind und was ich danach noch für die Überwinterung pflanzen kann, z.B. Wintersteckzwiebeln. Dort notiere ich auch, welche Beete ein Flies oder eine Mulchschicht benötigen oder bereits jetzt aufgedüngt werden sollten.. Achtung der Winterkulturplan, bedeutet nicht, dass hier erst Kulturen angebaut werden, die ich im Winter ernten will!

8. Saatgutbestellung

Wenn alle Anbaupläne fertig sind, schaue ich mir meine Saatgutkiste an und bestelle die noch fehlenden Saaten und dieses Jahr, wegen des Lockdowns auch Anzuchterde, damit ich Mitte Januar mit den Aussaaten auf der Fensterbank starten kann. Dazu im nächsten Artikel mehr. Einen tollen Saatgutkatalog hat die Bingenheimer Saatgut AG.

Ich hoffe ich konnte Euch mit diesem Artikel Lust auf eine Gartenplanung für den Gemüsegarten machen und sehe mit großer Vorfreude dem neuen Gartenjahr entgegen.

Ihr pflanzt noch gar kein Gemüse an? Dann lest doch mal diesen Artikel.

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